Zukunft Ganztagesbetreuung!
Ab 2026 wird neben dem Rechtsanspruch, der derzeit bereits für einen Krippen- und Kitaplatz besteht, auch für das Grundschulalter ein gesetzlicher Anspruch auf Ganztagesbetreuung in Kraft treten. Das Ganztagsförderungsgesetz sieht für Grundschulkinder nach den regulären Schulzeiten in der Grundschule einen Anspruch auf Ganztagesbetreuung vor, wenn ihre Eltern diesen wünschen. Der BVkE hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe Mainz (IKJ) das Projekt "Zukunft Ganztagesbetreuung! Erziehung, Bildung und Betreuung vom Kind aus gedacht" ins Leben gerufen, um die Einführung des Rechtsanspruchs bestmöglich zu begleiten.
Hintergrund:
Knapp drei Millionen Kinder besuchen in Deutschland gegenwärtig die Grundschule. Bisher bestehen je nach Bundesland große regionale Disparitäten und unterschiedliche Organisationsformen in der Ausgestaltung der Ganztagesbetreuung, bei der verschiedene Leistungserbringer involviert sind. Die Kinder- und Jugendhilfe ist dabei bisher nur ein "Player" neben anderen, wird aber in Zukunft eine zentrale Rolle durch die Verankerung des Rechtsanspruchs im SGB VIII in der Gestaltung des Ganztags für Kinder im Grundschulalter spielen.
Konzept:
Mit dem zweijährigen Projekt wird angestrebt, die Schule und die Kinder- und Jugendhilfe zu einem besseren Systemverständnis füreinander zu verhelfen. Hierzu sollen empirisch fundierte Qualitätsstandards und Best Practice Beispiele herangezogen werden, um pädagogische Konzepte für die Ganztagesbetreuung in Grundschulen zu konzipieren und zu implementieren. Darüber hinaus verbessern beide Systeme ihre Zusammenarbeit. Die Trägerstrukturen werden gefördert, ihren vorhandenen Leistungsbereich dahingehend auszubauen. Auf dieser Grundlage erfolgt die Entwicklung eines Weiterbildungskonzepts, welches sich sowohl an die Zielgruppe des Schul- und Lehrpersonals als auch an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe richtet und die Optimierung der Zusammenarbeit beider Systeme nachhaltig fördert.
Zielgruppen:
> Leitungen in den Trägerstrukturen, die sich im Leistungsbereich Ganztagesbetreuung breiter aufstellen und ihre pädagogischen Konzepte dahinter weiterentwickeln wollen
> Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und der Jugendsozialarbeit
> Schul- und Lehrpersonal an Grundschulen
Umsetzung:
Neben der Formulierung von Qualitätsstandards steht die Entwicklung und Implementierung von pädagogischen Konzepten für die Ganztagesförderung im Vordergrund. Dabei werden auch inklusive Konzepte miteingeschlossen. Hierzu wird ein Handlungsleitfaden erstellt, welchen die Pilotstandorte in der Praxis anwenden, erproben und modifizieren. Die begleitende Evaluation der Umsetzung führt zu einer Handreichung mit Empfehlungen für die Kooperation aller Zielgruppen, die diese Ganztagesangebote in Anspruch nehmen. Zum Abschluss entsteht ein evaluiertes Weiterbildungskonzept sowohl für die Zielgruppe des Schul- und Lehrpersonals als auch für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, die extern beispielsweise von einer Akademie als Weiterbildung angeboten wird.
Eckdaten zum Projekt:
> Projektstart Juni 2021
> Laufzeit 2 Jahre
> Gefördert durch die Glücksspirale