Hilfen zur Erziehung sichtbar machen
Warum stationäre Hilfen zur Erziehung unverzichtbar sind
Manche Kinder und Jugendliche wachsen unter Bedingungen auf, die ein Aufwachsen in der Familie unmöglich machen: Gewalt, Vernachlässigung, psychische Belastungen oder extreme Unsicherheiten prägen ihren Alltag. Für diese jungen Menschen braucht es verlässliche, intensive und langfristig angelegte Hilfen - so, wie sie insbesondere stationäre Angebote der Kinder- und Jugendhilfe bieten.
Entgegen gängiger Vorurteile sind stationäre Hilfen nicht der "letzte Ausweg", sondern vielfach die einzige Chance, belastete Lebensverläufe zu stabilisieren, Selbstwirksamkeit zu fördern und neue Perspektiven zu eröffnen. Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig: Auch bei Jugendlichen mit vielen gescheiterten Vorhilfen, hohen Belastungen und erschwerten Ausgangslagen erzielen intensive stationäre Hilfen beeindruckende Wirkungen - mit Erfolgsquoten von bis zu 90 Prozent.
Stationäre Hilfen zur Erziehung bedeuten: Beziehung, Beteiligung, Halt - und die Chance, das Leben neu zu gestalten. Sie sind nicht nur pädagogisch notwendig, sondern auch gesellschaftlich und volkswirtschaftlich sinnvoll.
Bedeutung der Angebote sichtbar machen
Um die Bedeutung dieser Angebote sichtbar zu machen, hat der BVkE ein Factsheet erstellt, das den Mitgliedseinrichtungen für ihre eigene Lobbyarbeit zur Verfügung steht.
Dokumentarfilm "Im Prinzip Familie"
Einen besonderen Einblick in den Alltag einer stationären Hilfe bietet außerdem der Dokumentarfilm "Im Prinzip Familie". Er zeigt nicht nur, wie Kinder, Jugendliche und Fachkräfte miteinander leben und arbeiten, sondern regt auch zum Nachdenken an. Der Film macht deutlich: Hilfen zur Erziehung dürfen kein blinder Fleck in der öffentlichen Wahrnehmung bleiben.
Pädagogische Fachkräfte leisten tagtäglich herausragende Arbeit und sind verlässliche Begleiter:innen junger Menschen. Ihre Stimmen - ebenso wie die der Kinder und Jugendlichen selbst - müssen gehört und gestärkt werden. Der Film bietet einen idealen Anlass, mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen zu vermitteln, vor welche Herausforderungen junge Menschen und Fachkräfte in den Hilfen zur Erziehung täglich gestellt werden.
Politik und Gesellschaft müssen auch auf diese jungen Menschen schauen. Investitionen in die Hilfen zur Erziehung sind keine Kosten, sondern eine wertvolle Zukunftsinvestition. Nur gemeinsam können wir Bedingungen schaffen, in denen Kinder und Jugendliche gehört werden, ankommen, mitgestalten, aufblühen und Teil der Gesellschaft werden.
Dazu hat der BVkE ein Veranstaltungskonzept erarbeitet, das als Anregung für Träger, Einrichtungen und Initiativen dient - mit dem Ziel, eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und das Bewusstsein für die unverzichtbare Rolle stationärer Hilfen zu stärken.