Weiterbildung Erlebnispädagogik (BVkE)

Erlebnispädagogik ist nicht die Summe von Pädagogik und Natursport. Erlebnispädagogik ist eine Haltung, mit der Erlebnisse in und mit der Natur gestaltet und heilpädagogisch nutzbar gemacht werden.

Erlebnispädagogische Angebote sind ein methodischer Zugang, um mit sehr herausfordernden Kindern und Jugendlichen in Beziehung zu treten. Die Weiterbildung unterstützt pädagogische Fachkräfte, um in der praktischen Arbeit mit einem immer herausfordernder werdenden Klientel krisenstabiler agieren zu können.

Erlernt werden neben dem notwendigen Handwerkszeug das konzeptionelle Arbeiten und die bewusste Übernahme von Verantwortung. Zudem entwickeln sich Teilnehmer*innen in ihrer Persönlichkeit weiter und bauen sich ein tragfähiges Netzwerk auf.

Die Weiterbildung umfasst zusätzlich zur Einführungswoche (s. u.) die sogenannten Qualifizierungswochen (20 Tage verteilt auf fünf Themenfelder). Diese vermitteln alle sicherheitsrelevanten und methodischen Kenntnisse, um eigenständig erlebnispädagogische Angebote in den Erlebnisfeldern Wandern, Biken, Kanadier, Klettern und Höhle durchzuführen. Die Weiterbildung endet mit der Zertifizierungswoche zur Erlebnispädagogin bzw. zum Erlebnispädagoge BVkE.

Zum Start: Einführungswoche

Die Einführungswoche ist ein Fortbildungsangebot für Fachkräfte der Erziehungshilfe, die sich Grundkenntnisse der Erlebnispädagogik für ihren pädagogischen Alltag mit Kindern und Jugendlichen aneignen möchten.

Mit erlebnispädagogischen Angeboten können unterschiedlichste pädagogische Prozesse gezielt und wirksam unterstützt und positiv beeinflusst werden, z. B.

• der Aufbau von Vertrauen und Beziehung
• der Umgang mit Respekt und Grenzen
• die Schulung der Selbstwahrnehmung
• das Erleben von Selbstwirksamkeit

In der Einführungswoche werden die Grundlagen zur pädagogischen Haltung, Gruppendynamik und Reflexionsmethoden in der erlebnispädagogischen Arbeit vermittelt. Anhand praktischer Erfahrungen werden die Grundlagen gesetzt, um mit Kindern und Jugendlichen folgende Unternehmungen durchzuführen.

• Kanadierfahren auf Zahmwasser
• Orientierungswandern in leichtem Gelände mit Biwak
• Begehen von vertikalen, trockenen, nicht seiltechnischen Höhlen
• Topropeklettern in der Halle

Für den Auf- und Ausbau: Spezialisierungskurse

Die Spezialisierungskurse bieten fachsportliche Vertiefung.

Zielgruppen

• Mitarbeitende, die erlebnispädagogische Konzepte in ihrem Arbeitsumfeld verantwortlich entwickeln und umsetzen möchten sowie
• Einrichtungen und Dienste, die ihre erlebnispädagogische Arbeit auf- und ausbauen oder qualifizieren wollen, um ihre Mitarbeitenden krisenresilienter zu machen.

Teilnahmevoraussetzungen

• Abgeschlossene sozialpädagogische oder gleichwertige Ausbildung (Fach- oder Fachhochschule)
• Berufspraxis im Bereich der Hilfen zur Erziehung
• Körperliche Grundfitness 

Erste Hilfe Outdoor Kurs

In diesem Kurs wird der Ernstfall nachgestellt. Die Theorie wird sofort in die Praxis am Felsen oder auf dem Trail gebracht! Nach dem Kurs sind die Teilnehmenden in der Lage, mit Unterkühlung, Verletzungen, Atemnot, Brüchen, Panikattacken, Zecken und vielen anderen Notfällen umzugehen. Bei dem Outdoor Erste Hilfe Kurs wird erlernt, im Notfall ruhig zu bleiben, die richtigen Prioritäten zu setzen, Aufträge zu delegieren, die Gruppe zu führen und erfolgreich Erste Hilfe zu leisten. Gleichzeitig wird der Erste Hilfe Schein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erworben, der Voraussetzung für die Weiterbildung Erlebnispädagogik (BVkE) ist.