Care Leaver:innen
Für junge Menschen, die einen Teil ihres Lebens in einer stationären Hilfe zur Erziehung verbracht haben, stellt die Beendigung dieser Maßnahme und der damit oftmals verbundene Übergang in ein selbstständiges Erwachsenenleben i. d. R. ein kritisches Ereignis dar. Die meisten "Care Leaver:innen" können normalerweise nicht auf ein gesichertes familiäres bzw. soziales Netz aus materiellen und immateriellen Unterstützungsleistungen zurückgreifen. Dementsprechend sind sie in diesem für ihre weitere Entwicklung sehr bedeutsamen Übergangsprozess eigentlich in besonderem Maße auf öffentliche Unterstützung angewiesen. Die nicht selten zu beobachtende Praxis von Jugendämtern, junge Menschen möglichst frühzeitig in die unbegleitete Selbstständigkeit zu entlassen, wird diesem Bedarf allerdings allzu häufig nicht gerecht und gefährdet damit den nachhaltigen Erfolg stationärer Jugendhilfemaßnahmen.
Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Um haltbare Aussagen über die Nachhaltigkeit
stationärer Jugendhilfemaßnahmen machen zu können, sollen Informationen über mindestens
300 Care Leaver:innen gesammelt werden. Dazu kommen spezielle Fragebögen zum Einsatz, mit denen
sowohl die jungen Menschen selbst als auch Fachkräfte aus (ehemals wie aktuell) betreuenden
Einrichtungen befragt werden. Mithilfe der so gesammelten Informationen soll die individuelle
Entwicklung von Care Leaver:innen vom Beginn ihrer stationären Hilfe bis zum aktuellen Zeitpunkt
nachgezeichnet und wissenschaftlich analysiert werden.
Das Projekt wird von der GlücksSpirale gefördert.