Berlin, 14. September 2020. Der Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (BVkE) war im Rahmen einer Anhörung anlässlich des Antrages der Fraktion DIE LINKE in den Familienausschuss des Deutschen Bundestages eingeladen. Als Sachverständiger für den BVkE nahm Daniel Kieslinger, Referent an der BVkE-Geschäftsstelle, teil.
In seinem Statement forderte Daniel Kieslinger bei einer Gesamtstrategie zur Gewinnung von Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe dazu auf, in einem partizipativen Prozess kurz-, mittel- und langfristige Strategien gemeinsam mit Politik, öffentlichen und freien Trägern zu entwickeln.
Zudem kritisierte er die ungenügende Bezahlung von Erzieher_innen und Sozialpädagog_innen, deren Gehälter besonders in Ballungsräumen kaum für den Lebensunterhalt ausreichen und forderte die Abgeordneten auf, sich für eine gerechtere Entlohnung einzusetzen.
Als eine wichtige Komponente fordert der BVkE in seiner umfassenden schriftlichen Expertise der Ausbildung von Fachkräften erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken: Vergleichbarmachung der Ausbildungs- und Studiengänge, bessere finanzielle Unterstützung von Auszubildenden und bundeseinheitliche Standards beim Fachkräftegebot.
Das Thema der Fachkräftegewinnung und -bindung ist schon seit Jahren ein vorrangiges Thema des BVkE. Im Projekt Fachkräfte gewinnen! - Perspektiven für die Arbeit in den Erziehungshilfen geht der BVkE neue Wege und entwickelt gemeinsam in einem offenen Prozess mit und für die Verbandsmitglieder eine Pilotkampagne zur zielgerichteten Gewinnung von jungen Fachkräften für die stationären Hilfen zur Erziehung.
So möchte der BVkE eine Blaupause zur zielgruppenspezifischen Ansprache für die verschiedenen Berufsfelder der Hilfen zur Erziehung konzipieren und damit seinen Mitgliedern kreative Methoden an die Hand zu geben, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten.
Die Dokumentation und die Expertise des BVkE finden Sie hier