Freiburg, Berlin. Die Vorsitzende des Familienausschusses des Bundestages, Ulrike Bahr lud heute die Erziehungshilfefachverbände in Deutschland, Bundesverband für Erziehungshilfe (AFET), Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe (BVkE), Evangelischer Erziehungsverband (EREV) und die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) zu einem Fachgespräch mit Vertreter*innen der Fraktionen CDU/CSU, SPD, Die Grünen, FDP und Die Linken ein. An der Videokonferenz nahmen für den BVkE Vorstand Renate Jachmann-Willmer, Peter Baumeister und Stephan Hiller teil.
Auch wenn die Zahlen der nach Deutschland Eingereisten immer nur Schätzwerte sind, zeichnet sich eines in den letzten Wochen und Monaten ganz deutlich ab: dass der Krieg erhebliche Auswirkungen auch auf die Kinder- und Jugendhilfe hat. Die Einrichtungen der Verbände sind nicht nur gefordert die Erstversorgung junger Menschen und Familien sicherzustellen, sondern auch ihren Aufenthalt und ihre Integration sicherzustellen. Zahlreiche Träger haben vielerorts schnell, flexibel und kreativ Lösungen und Unterstützungsmöglichkeiten gefunden und die Kinder- und Jugendhilfe ist nach den Entwicklungen der letzten Jahre gewissermaßen krisenerprobt. Es zeigen sich aber auch ganz deutliche Handlungsbedarfe, um den Geflüchteten kurz-, mittel- und langfristig die notwendige Hilfe zukommen zu lassen.
Ambulante Versorgung ausbauen
Ein zentraler Punkt war die ambulante Versorgung: dadurch, dass viele getrennte Familiensysteme ankommen, die privat organisiert oder auch behördlich untergebracht werden, braucht es einen Zugang zu therapeutischer Versorgung, niedrigschwelliger und pädagogischer Hilfe. Hier hat sich in den letzten Wochen und Monaten ganz klar gezeigt, dass die Bedeutung ambulanter Hilfen gewachsen ist, zum Beispiel im Kontext von Kita, von Schule und Schulbegleitung, aber auch im Rahmen der Alltagsbewältigung. Ganz eindeutig werden die ambulanten Hilfen daher auch langfristig gesehen an Relevanz gewinnen, sodass wir auch diesen Bereich qualitativ und quantitativ absichern müssen.