Forschung und Praxis gehören zusammen - denn im Dialog kann die Praxis die Forschung weiterbringen und die Forschung die Praxis inspirieren. Damit Wissen aus der Forschung und aus der Praxis "zusammen gedacht" werden kann, braucht es Plattformen. Solch eine Plattform zu realisieren, ist das Ziel der Werkstattgespräche. Auf der Basis des gegenseitigen Austausches zwischen Wissenschaft und Praxis bieten die Werkstattgespräche die Gelegenheit, einen Überblick über Forschung, Innovationen und gegenwärtige Diskurse im Bereich der Erziehungshilfen zu erhalten.
Vom 15. bis 16.09.2021 finden die "9. Werkstattgespräche - Forschung und Praxis in den Erziehungshilfen" in Mönchengladbach statt, die in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein, dem Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (BVkE) und dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) durchgeführt werden.
Wir möchten Sie herzlich dazu einladen, sich mit einem Forschungsbeitrag aus dem Bereich der Erziehungshilfen zu beteiligen. Wir freuen uns über Beiträge, die sich mit folgenden Themenfeldern im Rahmen empirischer Praxisforschungsprojekte auseinandersetzen:
- Inklusive Ausgestaltung des SGB VIII Diskurse der SGB-VIII-Reform, Gestaltung von Schnittstellen zwischen Erziehungs- und Eingliederungshilfe, Bundesteilhabegesetz, Herausforderungen für die Umsetzung in der Praxis (z. B. Ressourcen, Kompetenzen von Mitarbeiter_innen etc.)
- Wirkungsbestimmungen im Rahmen der "Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)" und sozialpädagogischer Diagnostik sowie deren Verbindung
- Sozialraumorientierung: Untersuchungen zum Fachkonzept der Sozialraumorientierung, zu Angebotsstrukturen, zur Gestaltung niedrigschwelliger Zugänge, zur Kooperation zwischen Erziehungshilfe und Regelsystemen und dazu, wie sich diese Ansätze wirkungsvoll miteinander verbinden lassen.
- Partizipation und Beteiligung: Forschungsergebnisse zu innovativen Beteiligungsansätzen, zur Beteiligung und Partizipation aus Adressat_innen-Perspektive, Ansätze zur Erhöhung der Verständlichkeit für die Zielgruppe (z.B. Verwendung einer leichten Sprache), zur Wirkung von Partizipation, Elternbeteiligung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Hilfeprozess (z.B. Diagnostik, Hilfeplanverfahren, Übergangsmanagement)
- Fachkräfte, Identitätsbildung und Image der Erziehungshilfen: Ergebnisse wissenschaftlicher Begleitforschung zur Fachkräftegewinnung und -bindung, zu flexiblen Arbeitsmodellen, zur Fachkräftequalifizierung im Rahmen von E-Learning, zur Erweiterung der klassischen Öffentlichkeits - und Kampagnenarbeit über Social Media, Forschungsergebnisse zu Strategien der Arbeitgeberprofilierung, zu Perspektivwechsel in der Fachkräftegewinnung, z.B. "Employer Branding" als Marketingstrategie
- Kinder psychisch- und suchtkranker Eltern: Untersuchungen zur Betroffenen-Perspektive, zu spezifischen Unterstützungsbedürfnissen und -bedarfen, zur interdisziplinären Kooperation der Erziehungshilfe mit der Suchthilfe und dem Gesundheitswesen
- Leaving Care und Wohnungslosigkeit: Untersuchungen zu Ansätzen und Strategien zur Begegnung von Wohnungslosigkeit, z.B. "Housing first", zur Kooperation von öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe und der Wohnungshilfe
Pro Thema stehen insgesamt 30 Minuten zur Verfügung. Ein Referat sollte 20 Minuten nicht überschreiten, so dass für die Diskussion und einen fachlichen Austausch noch 10 Minuten zur Verfügung stehen. Da die Veranstaltung einen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis anstrebt, bitten wir zu beachten, dass die Darstellung der Untersuchungsergebnisse im Vordergrund steht. Die methodologischen Aspekte sollten hingegen nur nachrangig behandelt werden. Falls Sie Interesse haben, zu einem dieser Themen ein aktuelles Forschungsprojekt vorzustellen, bitten wir Sie um Zusendung des Titels und einer kurzen (max. einseitigen) Zusammenfassung Ihres geplanten Beitrages bis zum 30.11.2020 per E-Mail an schmollinger@ikj-mainz.de. Das Tagungsprogramm wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 auf Basis der eingereichten Papiere fertiggestellt. Unmittelbar danach werden wir mit den Referent_innen Kontakt aufnehmen.