Berlin, Freiburg: Auf Einladung von Diana Stöcker, Abgeordnete des Deutschen Bundestages, wurden bei einem Parlamentarischen Gespräch die Möglichkeiten und Chancen präventiven Arbeitens im Sozialraum vorgestellt. Grundlage waren die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation "Prävention im Sozialraum". Die Durchführung lag beim Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ), welches auch den Dialogprozess "Mitreden - Mitgestalten" wissenschaftlich begleitete und im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verbesserung der Versorgungsnetzwerke für suchtbelastete Familien forschte. Die Ergebnisse des Projektes boten die empirische Basis, um Potentiale der Sozialraumorientierung zu erörtern und gesellschaftliche Relevanzen für die politische Arbeit zu identifizieren.
Dr. Klaus Esser, Vorsitzender des Bundesverbandes Caritas Kinder- und Jugendhilfe hob hervor, dass mit dem Inkrafttreten des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) die Prävention in den Sozialräumen verbessert werden sollte. Dieses Ziel wurde neben dem umfangreichen Projekt der Inklusion im Gesetz neu verankert, damit in Zukunft Hilfen aus einer Hand für junge Menschen mit und ohne Behinderung gewährleistet werden. Weitere Ziele der SGB VIII Reform waren die Stärkung des Kinder- und Jugendschutzes, die Verbesserung der Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien und bessere Übergänge für die Zeit nach der Jugendhilfe (Care Leaver).
Der Tenor des Gesprächs war einhellig: Niederschwellige Angebote zeigen Wirkung! Es waren sich alle Beteiligten einig, dass die Bundespolitik den Ausbau von Forschungsvorhaben forcieren soll, in denen die Wirkung der verschiedenen Angebote vor Ort wissenschaftlich evaluiert wird, um eine bestmögliche Wirksamkeit zu garantieren. Weiter soll die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien Trägern durch gesetzliche Initiativen forciert werden, um flächendeckend niederschwellige, präventive Angebote in den Kommunen vorzuhalten.
Diana Stöcker MdB bedankte sich für den regen Austausch und sieht weiteren Handlungsbedarf für präventive Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe sowie die bessere Verzahnung der Hilfen im Gesundheitsbereich mit denen der Kinder- und Jugendhilfe. Der Versorgung der Kinder aus suchtbelasteten oder von psychiatrischen Erkrankungen betroffenen Familien mit (psycho-) therapeutischen Hilfen ist ihr hier ein besonderes Anliegen. Der BVkE unterstützt diese Zielrichtung und fordert strukturelle und finanzielle Sicherheit für die oft nur als Projekte angelegten sozialräumlichen Hilfen.
Den Abschlussbericht zum Projekt "Prävention im Sozialraum" sowie die Pressemitteilung finden Sie untenstehend zum Download.